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Festival in der Burgruine ging am Sonntag zu Ende: Nur das Wetter trübt die Bilanz – Zufriedene Veranstalter beim 23. Honberg-Sommer in Tuttlingen – Gastronomie leidet unter den Wetterkapriolen – Dank an Sponsoren, Anwohner und Mitwirkende

Der Juli 2017 bescherte den Veranstaltern und den Festivalgastronomen zum Ende der vergangenen 17 Tage abends nach schwül-heißen Tagen leider viel zu viel Regen und Gewitter, nicht das, was man sich für ein Sommerfestival wünscht. Strahlenden Sonnenschein gab’s nur an den beiden ersten Festivalwochenenden. Vor allem die letzten Tage standen dagegen wettertechnisch unter keinem guten Stern. Dennoch fällt das erste vorsichtige Festivalfazit der veranstaltenden Tuttlinger Hallen positiv aus: Bei der Besucherzahl konnte man mit weit über 14.000 zahlenden Zuschauern bei den 15 Veranstaltungen im neuen Rundzelt an die erfolgreichen Vorjahre anknüpfen. Die Auslastung lag bei rund 90%! Zehn Veranstaltungen waren komplett ausverkauft. Insgesamt dürften es, rechnet man die Gäste im Biergarten hinzu, allerdings weniger als die rund 40.000 Besucherinnen und Besucher im Vorjahr gewesen sein. „Vielleicht 30 bis 35.000“, schätzt Baur vorsichtig die Zahl derer, die in den letzten zwei Wochen den Weg auf Tuttlingens Hausberg und in den Biergarten gemacht haben. Damit bleibt der Honberg-Sommer die überregional bedeutsamste Veranstaltung in Tuttlingen.
Künstlerisch hat der Honberg-Sommer 2017 einmal mehr fast alles gehalten, was das internationale Line Up versprach: Acts wie das Anastacia, Samy Deluxe oder Matthias Reim füllten das Festivalzelt bis auf den letzten Platz und lieferten grundsolide bis begeisternde Konzerte ab. Helge Schneider hatte bei seinem (ebenfalls ausverkauften) Konzert sichtbar Spaß im Zelt. Die Kenny Wayne Shepherd Band bescherte Bluesrock-Fans eine Sternstunde mit einem Weltklasse-Gitarristen. Und Acts wie Silly oder Michael Patrick Kelly unterstrichen, warum sie nicht nur hierzulande eine große Fangemeinde haben. San2 & His Soul Patrol, Jeden Tag Silvester, Jona Bird oider Bengio empfahlen sich mit erstklassigen Support-Auftritten nachdrücklich für eine Wiedereinladung. Auch Spezialitäten im Programm wie die A Cappella Nacht mit gleich drei Gruppen, darunter die euphorisch gefeierte Schweizer Formation Bliss, oder das Honberg-Varieté gingen vor vollem Haus über die Bühne.

Eher durchwachsen dürfte die Bilanz der Honberg-Sommer-Wirte ausfallen, denen das teils wenig sommerliche Wetter zu schaffen machte: Nur die ersten beiden Festivalwochenenden waren sommerlich warm und trocken, sonst machten empfindliche Kühle und in der zweiten Festivalwoche viel Regen und Gewitter den Gastros zu schaffen, die für ihre zahlreichen neuen Angebote und guten Service ansonsten viel Lob ernteten. „Leider. Denn unsere Partner müssen erhebliche Vorleistungen im Bereich der Logistik bringen“, meint Festivalchef Michael Baur. Dem ist es ein großes Anliegen den Honberg-Anwohnern für ihre Geduld und Toleranz während des Festivals zu danken: „Eine solche Großveranstaltung beeinträchtigt auch viele Menschen. Und darauf nehmen leider manche Festivalgäste – sicher eine verschwindende Minderheit – keine Rücksicht, wenn sie nachts laut sich unterhaltend zu Autos laufen oder Park- und Durchfahrtsverbote ignorieren.“
Auch 2017 fand der Honberg-Sommer Anklang bei den unterschiedlichsten Zielgruppen. So wurde Tuttlingens Hausberg während des Festivals zum Treffpunkt für nahezu alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. „Auch Vertreter unserer Sponsorenpartner sind allabendlich beim Festival dabei“, freut sich Baur, der deren Engagement als „unverzichtbar“ bezeichnet: „Ihnen gilt daher der Dank der Stadt, ebenso den Helferinnen und Helfern in der Gastronomie, beim Kinderprogramm und hinter den Kulissen, von der Backstage-Crew bis zu den Bedienungen im Biergarten, von der der Polizei über DRK und THW bis zum Ticketingteam, Einlasspersonal, Security oder Cateringcrew – der Honberg-Sommer ist eine echte Gemeinschaftsleistung.“
Auf Facebook hat der Honberg-Sommer die Zahl seiner „Freunde“ während des Festivals wieder kräftig erhöht. Und nicht nur die dürften sich freuen, dass ein Termin für den 24. Honberg-Sommer schon reserviert ist: Vom 6. bis 22. Juli soll das nächste Festival steigen. Größere Veränderungen im Konzept soll es nicht geben. Schließlich findet der Honberg-Sommer in seiner jetzigen Form als „kleines, aber hochkarätiges Festival mit einmaliger Atmosphäre“ (Baur) viel Anklang.
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